GESICHT DES WASSERS
1566
„Wasser“ von Giuseppe Arcimboldo, ein im Auftrag von Kaiser Maximilian entstandenes Porträt, ruft im Betrachter sowohl Erstaunen als auch Befremden hervor, besteht es doch beinah ausschließlich aus im Wasser lebenden Tieren. Insgesamt 62 verschiedene, darunter Muscheln, Fische und Krebse, sind an Stelle von Nase, Mund, Ohren, Augen, Augenbrauen, etc. gesetzt und erwecken so den Eindruck eines menschlichen Gesichtes samt Brustbereich.
2024
Im Pazifik treibt der Great Pacific Garbage Patch, ein Müllteppich bereits dreimal so groß wie Frankreich, der auch als achter Kontinent bezeichnet wird. Er besteht aus Unmengen an Plastikflaschen, Netzen, Schwämmen und Ähnlichem, vor allem aber aus dem daraus entstehenden Mikroplastik, welches von Meerestieren irrtümlich als Nahrung (mit)aufgenommen wird.
Die Collage „Gesicht des Wassers“ hält nicht nur deutlich die durch die im Wasser treibenden Gegenstände hervorgerufene ökologische Apokalypse vor Augen. Klar stellt sie auch den Fisch- und Artenreichtum zu Arcimboldos Zeit dem durch im Wasser treibende Fremdkörper hervorgerufenen Fisch- und Artensterben heute gegenüber.
Übrigens stehen zwischen diesen beiden Bildern über 400 Jahre- die Zeitspanne, die es mindestens braucht, um Plastik zu zersetzen.